Aslan Basibüyük (Landesvorstand AfD Rheinland-Pfalz) sprach offen über eigene Integrationserfahrungen
Heimersheim. Im Rahmen der Reihe „Bürgerdialoge“ des Kreisverbandes Ahrweiler der Alternative für Deutschland (AfD) berichtete Aslan Basibüyük anschaulich von den Schwierigkeiten, in einem fremden Land heimisch zu werden – selbst in der dritten und vierten Generation. Dabei konnte der Referent auf viele Beispiele und Begebenheiten aus dem eigenen Leben, der Familie und von Bekannten zurückgreifen – als Deutscher „mit Migrationshintergrund“ – wie sich aus dem Namen unschwer ersehen lässt. Aslan Basibüyük gehört dem Landesvorstand der AfD in Rheinland-Pfalz an – was einige Freunde erstaunlich finden, er selbst aber für selbstverständlich hält. Denn Integration in die Gesellschaft, in der Großeltern und Eltern Aufnahme und Arbeit gefunden haben, ist für ihn „Pflicht und Anspruch“, dazu gehören „Integrationsfähigkeit und Integrationswilligkeit“.
So hatte er auch vor Jahren, als er die deutsche Staatsbürgerschaft erwarb, seinen türkischen Pass bei der türkischen Vertretung in Frankfurt abgegeben. Dieser allerdings hatte es nicht gefallen, dass der deutsche Bürger türkischer Herkunft sich eindeutig zu seinem neuen Heimatland bekennen wollte – und hat ihm einige Zeit später seinen türkischen Pass nach Hause zurückgeschickt. Die türkischen Behörden folgten damit dem Wink des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan, der über seine türkisch-muslimischen Gefolgsleute Wählerstimmen und Einfluss in Deutschland stärken will. Diese Aufforderung der türkischen Behörden, die türkische Staatsbürgerschaft zu behalten, damals ein klar illegaler Akt in Deutschland, weil seinerzeit eine doppelte Staatsbürgerschaft nach deutschem Recht nicht zulässig war. Die Schwäche, ja Feigheit der deutschen Behörden – für Aslan Basibüyük ein schmachvolles Signal unter vielen anderen – für das mangelnde Selbstbewusstsein, für die Selbstaufgabe der deutschen politisch-medialen Klasse – für den Mangel an „gesundem Patriotismus“.
Auf der anderen Seite sollten aber auch die vielen Beispiele erfolgreicher Integration gesehen werden – zum Beispiel die 80.000 selbstständigen Unternehmer türkischer Herkunft in Deutschland, die vielen Hunderttausenden Menschen Arbeit und Brot geben. Viele von ihnen seien patriotischer als die deutsche Politikerklasse und zeigten wenig Verständnis für deren Verzagtheit – ja Feigheit – etwa gegenüber Anmaßungen der professionellen Lobby.
Über die Schwierigkeiten, in einer neuen und ganz anderen Kultur heimisch zu werden, konnte der Referent mit vielen Beispielen aus eigener Erfahrung anschaulich und lebendig berichten und die Zuhörer im Saal vereinnahmen. Wiederholt kam er auf die Notwendigkeit zurück, die Sprache der neuen Heimat zu lernen – als Türöffner, um die Grenzen der Herkunftskultur zu überschreiten, ohne sie zu vergessen, als Schlüssel zur Verständigung mit zunächst fremden Menschen, als Schlüssel zum Erwerb der Bildungsvoraussetzungen für eine erfolgreiche Integration. Es sei nicht gut, wenn eine Bekannte, die seit 28 Jahren in Deutschland lebt, die Tochter zum Arzt mitnehmen müsse, um sich dessen Diagnose und Anweisungen übersetzen zu lassen.
Aslan Basibüyük selbst ist in Deutschland geboren und schon als Bub „versprochen“. Er erzählte von den lang dauernden schweren Auseinandersetzungen mit dem Vater, um sich der Zwangsverheiratung zu entziehen und später nach eigener Entscheidung eine deutsche Frau zu heiraten. Unter familiären Konflikten dieser Art leiden mehr noch die Töchter als die Söhne. Verletzte Familienehre – in Extremfällen Quelle für Vergeltungsaktionen, für „Ehrenmorde“ und für Blutrache – in größerem Umfang jedenfalls, als den meisten Deutschen bewusst ist. Dass die deutsche Gesellschaft bei solchen Praktiken noch immer zumeist wegsieht und sie stillschweigend duldet, hält Aslan Basibüyük für einen bösen Skandal. Deutsche Feigheit fördert die Ausbreitung einer Parallelgesellschaft etwa von Türken und Kurden, die unter sich bleiben und deren Zahl nicht kleiner, sondern größer wird. Noch immer predigen viele Imame, die aus islamischen Ländern für einige Zeit nach Deutschland in den hiesigen Moscheen abgeordnet werden, dass das Gesetz der Scharia Vorrang habe vor dem säkularen Gesetz der Gastländer.
Demgegenüber sei es unerlässlich, so Aslan Basibüyük, dass die Öffentlichkeit, die Politik und die Gerichtsbarkeit in Deutschland unnachgiebig darauf bestehen, dass „die westlichen Werte nicht verhandelbar sind“. Konsequent müsse darauf geachtet werden, dass sich alle an die Regeln, an geltendes Recht und Gesetz, halten und auch Religion und Kultur der Gastgeber achten. Dies sei aber häufig nicht der Fall. Dies fehle ihm weithin in Deutschland. Der Vortrag des Referenten war unmerklich in ein Gespräch, in Fragen und Antworten mit den Zuhörern übergegangen.
Der Vorsitzende des AfD-Kreisverbandes, Prof. Martin Hofmann-Apitius, schlug zum Abschluss einen Bogen um den Gesprächsverlauf, indem er auf die unterschiedlichen Quellen und Aspekte der Migrationsproblematik hinwies – auf Arbeitsmigration innerhalb der Grenzen der EU – auch diese keineswegs unproblematisch, weil sie zur Abwanderung von hoch qualifiziertem Personal aus wirtschaftlich schwächeren EU-Ländern führe, – auf die echten Asylsuchenden, die vor lebensbedrohlicher Verfolgung entfliehen und Schutz suchen und benötigen, und schließlich auch auf Wirtschaftsflüchtlinge – auch vor dieser Tatsache dürften die Augen nicht verschlossen werden.
Dabei seien auch die Grenzen der Aufnahme- und Integrationsfähigkeit des Gastgeberlandes zu thematisieren – und nicht zu tabuisieren. Überhaupt sei die wissentliche Erblindung des öffentlichen Lebens – das Frisieren etwa der Kriminalstatistik – von besonderem Übel, weil es den Bürger zum unmündigen Untertan degradiere und demokratischen Erfordernissen Hohn spreche. Prof. Martin Hofmann-Apitius plädierte nachdrücklich dafür, Chancen, Belastungen und Grenzen von Zuwanderung sachorientiert, offen und sensibel zu diskutieren – eine Gratwanderung.
Pressemitteilung Alternative für Deutschland (AfD)
Kreisverband Ahrweiler
Hinterlasse einen Kommentar